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Paula Lambert über die Pubertät

Last-Minute-Mütter und die Pubertät

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"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit der Pubertät.

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Ich habe zwei Söhne, von denen einer in der Pubertät steckt. Die Pubertät ist ein Zustand, der einen die Sache mit dem Kinderkriegen noch mal ganz neu überdenken lässt und es kann vorkommen, dass man sich dann und wann in einem träumerischen Zustand der Verhütungsfantasien wiederfindet. Ansonsten ist Kinderkriegen natürlich knorke, weil Kinder sehr dankbar sind und es einen immer wieder spüren lassen, wie sehr es sich lohnt, sich für sie den Arsch aufzureißen, zum Beispiel, indem sie Sachen rufen wie „Mama, das WLAN geht nicht! Bist du wieder über das Kabel gestolpert, oder was?“

Würde man mir heute vorschlagen, ein Kind zu bekommen, würde ich schreiend weglaufen. Das liegt vermutlich daran, dass ich schon weiß, was nach Schwangerschaft (super) und Geburt (geht so) noch alles kommt. Rückblickend glaube ich, dass es ganz gut ist, all diese Dinge nicht zu wissen, sondern frischen und blinden Auges in die Elternschaft zu schreiten.

Ein neuer Trend: Last-Minute-Mütter

Momentan gibt es den Trend, immer später Kinder zu bekommen. Frauen, die erst mit 40 oder darüber gebären, haben sogar eine eigene Genre-Bezeichnung: Last-Minute-Mütter. Es erscheint fast logisch, so lange zu warten. Die Ausbildung dauert heute einfach länger, weil es mehr Optionen gibt als früher, viele wollen studieren und sich dann erst mal im Job beweisen. Außerdem ist die Partnersuche heute komplexer. Kinder auf den letzten Drücker zu bekommen, hat viele Vorteile. Frauen über 35 oder gar 40 fühlen sich meist in ihrem Körper wohler, leben gesünder, machen mehr Sport, essen besser und trinken weniger Alkohol und sind auch sonst zufriedener. Außerdem sind sie finanziell meist besser aufgestellt. Dafür steigt aber das Risiko einer Chromosomenstörung wie zum Beispiel einer Trisomie 21. Die Wahrscheinlichkeit, das eigene Kind später noch in der Disko behelligen zu können, weil es nicht pünktlich nach Hause kommt, sinkt dagegen, weil man mit 60 einfach keine Lust mehr hat, sich nachts noch aus dem Bett zu pellen. Selbst für mich sehe ich schon schwarz, obwohl ich großmäulig angekündigt habe, dass ich fortan immer mitkäme und peinlich tanzen würde, sollte das Kind ohne Bescheid zu geben, in der Nacht verschwinden.

Als ich schwanger war, hat mein Vater zu mir gesagt: „Zeig ihm jeden Tag, dass du dich auf ihn freust, das merkt er ganz genau.“ Und das glaube ich auch. Ich war mal auf einer Familienaufstellung, in der eine Frau erzählte, dass sie täglich unter dem Gefühl leide, nicht erwünscht zu sein. Die Frau war über 50 und obwohl die Mutter es nie erwähnt hatte, kam heraus, dass sie als junge Frau von einer Leiter gesprungen war, um die Schwangerschaft zu beenden. Was die Mutter übrigens später bestätigte.

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Die Entscheidung muss nur aus einem freien Herzen kommen

Der ideale Zeitpunkt, ein Kind zu bekommen, ist also der, an dem man das eigene Ego schon einigermaßen geklärt hat, weiß, dass Kinder niemals als Kompensation für irgendwas herhalten dürfen und ansonsten sehr viel Kraft hat, Liebe zu geben. Denn das ist, was Kinder brauchen, dazu noch Freiheit und Vertrauen. Ob dieser Moment also mit 20 oder 45 kommt, ist im Grunde wurscht. Die Entscheidung muss nur aus einem freien Herzen kommen.

 

Alles Liebe,

Paula

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