Moncrieff singt in "Young Men" über die Zwänge und Ängste junger Männer
- Veröffentlicht: 28.06.2023
- 15:48 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Der Sänger und Songwriter Moncrieff lebt in London, stammt aus Irland und wurde schon von Elton John in dessen Radiosendung gefeiert. Nach der Akustik-EP "Warm" kam die "Highways & Hurricanes"-EP mit der starken Single "Young Men", die sich ein ernstes Thema vornimmt.
Moncrieff heißt mit bürgerlichem Namen Chris Breheny und veröffentlichte seine ersten Solosongs schon im Jahr 2017. Seitdem sind viele Menschen auf ihn aufmerksam geworden. Elton John feierte ihn in zum Beispiel seiner Sendung "Elton John’s Rocket Hour", Adele holte ihn für einen TV-Auftritt in ihren Background-Chor und das Team von Avicii hatte Moncrieff bereits nach L. A. für eine Writing Session eingeladen – zu der es nicht mehr kam, weil Avicii auf tragische Weise verstarb. Mit seiner Single "Warm" schaffte er es nicht nur in die Top-10 seines Heimatlandes, sondern bekam auch hierzulande viel Airplay. Moncrieff vermittelt seine Erfahrungen und Gefühle dabei immer mit einfachen, aber kraftvollen Worten. Eine Kunst, die er sich bei den ganz Großen abgeschaut hat. Schon als 16-jähriger Teenager hörte er stundenlang die Klassiker aus R&B und Soul, verbrachte ganze Nachmittage mit den Platten von Otis Redding, Etta James und Ray Charles. Das Geerdete, Erhabene dieser Musik habe auch seinen jetzigen Sound beeinflusst. "Jetzt habe ich die Tools, um wirklich persönliche, intime, schlichte und direkte Songs zu schreiben, die ganz ohne Effekthascherei auskommen", erklärt Moncrieff. "Die Musik war für mich schon immer eine Linse, durch die ich die Welt betrachte."
Nun hat er sich eines aktuellen Problems angenommen und in einem dramatischen Popsong eingefangen. Er thematisiert die mentale Gesundheit junger Männer, die nämlich durchaus selbst unter dem Patriarchat leiden. Aber das kann er selbst besser erklären: "Als ich in einer irischen Kleinstadt aufwuchs, wurde nie über die psychische Gesundheit von Männern gesprochen. Wenn man als Mann emotional verletzt ist, wird von einem erwartet, dass man seinen Mann steht und damit fertig wird. Wenn das nicht der Fall ist, wie es in meiner Gegend häufig der Fall ist, wurden alle Probleme verdrängt und mit Bier, Spritztouren, Drogen, Schlägereien und anderem destruktiven Verhalten ertränkt." Infolgedessen seien junge Männer Experten darin geworden, ihre Probleme zu vertuschen, oft
bis es tragischerweise zu spät ist. Moncrieff sagt: "Ich wollte die wahre Geschichte erzählen. Dass sich hinter dem rücksichtslosen Verhalten und dem burschikosen Äußeren eines jungen Mannes ein verletzlicher, emotionaler Mensch verbirgt, der sich in dem psycho-emotionalen Käfig gefangen fühlt, den die Kultur in Irland und in vielen anderen Teilen der Welt für junge Männer errichtet hat."