Ejakulieren
Der feuchte Höhepunkt
Das Wichtigste in Kürze
Als Ejakulieren bezeichnet man den Samenerguss des Mannes, der bei einem Orgasmus reflexartig ausgelöst wird.
Was viele nicht wissen: Auch Frauen können ejakulieren. Dies ist besser bekannt unter dem Begriff "Squirting".
Dabei spritzt die Frau bei intensiver Stimulation der G-Punkt-Zone ein milchiges Sekret aus der Harnröhre.
Es gibt ja so einiges, das wirklich nur Männer machen: mit den Achseln furzen zum Beispiel, sich am Sack kratzen, sich nicht helfen lassen wollen … Eine Sache jedoch, von der immer noch viele Menschen glauben, dass nur Männer es tun, ist: Ejakulieren. Aber das ist falsch! Das sogenannte Squirting, also das Abspritzen von Frauen, kommt zwar seltener vor, aber es ist möglich – und oft mit einem besonders intensiven Sexerlebnis verbunden. Doch was steckt eigentlich hinter der Spritztour der besonderer Art?
Squirting: Wenn Frauen feucht kommen
Dass Männer auf dem Höhepunkt der Sexualität ejakulieren, ist kein Geheimnis, aber auch Frauen können beim Orgasmus ein flüssiges Sekret ausstoßen und somit ejakulieren. Dieser Vorgang nennt sich "Squirting".
Der Begriff "Squirting" kommt aus dem englischen und bedeutet so viel wie "spritzen". Dabei bildet die Paraurethraldrüse, auch Skene-Drüse oder weibliche Prostata genannt, bei intensiver Stimulation der G-Punkt-Zone das weibliche Ejakulat.
Was aus vielen Erfahrungsberichten hervorgeht: Für zahlreiche Frauen, die sich auf dem Höhepunkt der Lust befinden und plötzlich eine meist nicht geringe Menge an Flüssigkeit ausstoßen, ist der Orgasmus durch das Squirting noch intensiver.
Warum Männer und Frauen abspritzen
Wenn Männer beim Liebesspiel ejakulieren, erfüllt dieser Vorgang einen biologischen Zweck. In der Samenflüssigkeit werden Millionen Spermien transportiert, die beim Zusammentreffen mit einer Eizelle die Frau befruchten können.
Aber auch Frauen sind in der Lage, beim Sex eine Flüssigkeit abzusondern – jedoch ohne Fortpflanzungsabsicht. Beim Squirting wird das meist wässrige, leicht milchige Sekret durch die Harnröhre gespritzt. Squirting ist ein völlig natürlicher Vorgang, der während dem Sex bei Frauen ausgelöst werden kann.
Niederschriften darüber hat die Urologin Joanna Korda in ihrer Forschung bereits in antiken Texten gefunden. Auch im indischen Kamasutra (geschrieben 200–400 n. Chr.) wird längst vom kontinuierlich fließenden weiblichen Samen gesprochen.
Wissenschaftliche Gründe, warum auch Frauen abspritzen, konnten bisher noch nicht geliefert werden. Evolutionsbiologe Günter Wagner will jedoch in einer Studie von 2019 herausgefunden haben, dass das Squirting von Frauen rückblickend evolutionäre Folgen gehabt hat. Demnach sollen durch das weibliche Abspritzen wichtige Hormone ausgeschüttet worden sein, die den Eisprung ausgelöst und so die Reproduktion der Menschheit erst möglich gemacht haben.
Squirting liegt voll im Trend
Lange wurde über dieses Phänomen geschwiegen, da es in der Gesellschaft als absonderlich galt und vielen Frauen peinlich war. Heute kommt man an der weiblichen Ejakulation kaum noch vorbei. Nicht nur Pornos richten ihre Aufmerksamkeit darauf – mittlerweile gibt es auch Coaching-Seminare, intime Blogs und unzählige Ratgeber, die Tipps und Tricks zum Squirting verraten.
Anleitung zum Squirting: Der G-Punkt ist wichtig!
Paula Lambert weiß, wie viele Männer und Frauen fasziniert vom Squirting sind. Deshalb kennt sie auch die Tipps und Tricks, wie das Ejakulieren hervorgerufen werden kann – und verrät diese in ihren Ratgeber-Videos.
Da die Skene-Drüsen für die Produktion des Sekrets verantwortlich gemacht werden, ist es besonders sinnvoll, den G-Punkt der Frau intensiv zu stimulieren, denn genau hier befindet sich das schwammartige Gewebe, das durch Erregung anschwillt.
So gelingt das Squirting leichter
- Lass los und entspanne dich: Sich ganz auf seinen Partner oder seine Partnerin einzulassen und alles um einen herum auszublenden, ist zwar nicht immer einfach, hilft aber, um seinen eigenen Körper und die Lust zu spüren.
- Die Stimulation des G-Punktes beziehungsweise der gesamten erogenen G-Zone ist entscheidend. Dafür kann dein:e Partner:in auf Oralsex, den Einsatz von Fingern oder Sex-Spielzeugen zurückgreifen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
- Sich selbst beim Akt der Liebe nicht unter Druck zu setzen, sollte ebenfalls ein Grundbaustein im Bett sein. Nicht jede Frau kann squirten und manchmal braucht es erst etwas Übung, bis das intensive Feuerwerk im Uterus ausgelöst werden kann.
Wie oft kommt es zum weiblichen Freudenfluss?
Aufgrund des Umstandes, dass lange Zeit zum Thema weibliche Ejakulation geschwiegen wurde, ist es noch immer schwer zu ermitteln, wie viele Frauen beim Höhepunkt die Flüssigkeit ausscheiden. Die Kölner Ärztin Sabine zur Nieden berechnete in den 1990er-Jahren, dass rund ein Drittel der Frauen bereits Erfahrungen mit dem Squirting gesammelt haben.
Squirting versus Orgasmus
Meistens squirten Frauen beim sexuellen Höhepunkt – doch der weibliche Orgasmus ist nicht immer zeitgleich mit dem Abspritzen. Squirting und das "Kommen" können zeitversetzt passieren – ähnlich wie beim Mann der Samenerguss unabhängig vom Orgasmus stattfinden kann.