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Paula Lambert über Upskirting

Petition gegen das "Unter-den-Rock-fotografieren"

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"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit der Thematik des Upskirting.

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Ich äußere mich selten zu politischen Fragen. Ich finde, über Umweltschutz gibt es recht wenig zu diskutierten und ich kann immer noch nicht verstehen, warum ein Großteil der Menschheit offenbar nicht in der Lage ist, buchstäblich vor der eigenen Tür zu kehren. Ich verstehe nicht, warum man nach einem Besuch im Park seinen Müll nicht wieder mitnehmen kann. Ich verstehe nicht, warum man T-Shirts maximal zwei Mal anzieht und sie dann wegwirft. Ich verstehe nicht, wieso man jemandem nicht hilft, der angegriffen wird oder dessen Einkaufstüte gerissen ist. Ich verstehe auch Touristen nicht, die in fernen Ländern auf Tieren reiten, obwohl erwiesenermaßen ein Großteil dieser Tiere schrecklich gequält und misshandelt wird.

Upskirting sollte strafrechtlich relevant sein

Es gibt so vieles, dass man ohne Probleme ändern und damit die Welt zu einem besseren Ort machen kann. Zum Beispiel, und das ist mir ein großes Anliegen, eine Petition unterschreiben, die das so genannte Upskirting, also das einer Frau unter den Rock fotografieren, strafbar machen möchte. Ehrlich gesagt bin ich auch davon ausgegangen, dass Upskirting strafrechtlich relevant ist. Die Tat verletzt die Intimsphäre des Opfers, demütigt es, beschämt es, traumatisiert es wohl möglich sogar. Wie so häufig verstehe ich sowieso nicht, wieso ein Mensch so krank im Kopf ist, dass er daran Gefallen findet, einen anderen Menschen derart zu belästigen. WO ist der Gewinn? Ich würde mich wahnsinnig schämen, wenn ich so ein erbärmliches Würstchen wäre, aber leider ist es so, dass diese Männer in einer „Flat Earther“-ähnlichen Argumentationswelt á la „Was ziehst du auch so einen kurzen Rock an, du willst es doch, du Schlampe“ leben und niemand von uns sich auf dieses Niveau begeben muss. Eben darum ist die Petition so wahnsinnig wichtig, denn momentan hat man als Opfer nichts gegen die Täter in der Hand. 2013 gab es in einer bayrischen Stadt den Fall, dass der amtierende Bürgermeister auf Rolltreppen über 100 Fotos unter den Röcken von Frauen gemacht hat. Seine Strafe? 750 Euro wegen Belästigung der Allgemeinheit. Im Moment ist die Gesetzeslage so, dass sich Frauen nicht wehren können, sondern maximal Leute, die sich vom Anblick der Upskirting-Handlung belästigt fühlen. Was lächerlich ist.

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In Großbritannien ist Upskirting seit dem 12. April verboten

In Großbritannien ist Upskirting seit dem 12. April verboten, den Tätern drohen Geldstrafen und sogar bis zu zwei Jahren Haft. Auch dort wurde das Gesetz erst durch eine Petition auf den Weg gebracht, was uns allen Mut machen sollte. Beim Upskirting gibt es kein Für und Wider. Die Tat ist ebenso beschämend erbärmlich wie unverständlich und wir sollten nicht mehr darüber diskutieren müssen, ob Frauen anziehen dürfen, was sie wollen oder ob sie sich dadurch zur Belästigung freigeben.

Wir schaffen ganz vieles gemeinsam. Und das hier ganz sicher.

Alles Liebe, Paula

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