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Paula Lambert über Zukunftspläne

Wenn der Partner andere Zukunftspläne hat

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© Getty Images

"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit der Thematik, wenn der Partner andere Zukunftspläne hat.

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Mir ist vollkommen klar, dass Dating schwerer geworden ist, oder vielmehr:ernsthafte Beziehungen. Mit diesem Mindset, dass hinter der nächsten Ecke noch etwas Besseres lauert, lässt es sich schwer Ja sagen, manchmal sogar nicht mal Vielleicht. Und weil ein Vielleicht eh nicht so dolle ist, sagen viele inzwischen lieber Nein, als etwas, dass sie in irgendeine Art von Verpflichtung stürzt. Darum gibt es so viele Singles in den Großstädten und Studien zufolge, werden es noch deutlich mehr, obwohl das Single-Leben kaum zu finanzieren ist.

Schwierigkeit heutzutage: den gemeinsamen Nenner zu finden

Das größte Problem scheint es, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen. Was will ich im Leben? Wie stelle ich mir meine Zukunft vor? Allein schon die Frage, wie man sich ernähren soll, kann zu mächtigem Streit führen, weil der eine heimlich Leberwurststullen ist, während der andere auf eine vegane Lebenshaltung beharrt.

Beziehung ist, das weiß jeder, der schon mal eine geführt hat, in erster Linie Kompromiss. Zumindest bei Menschen, die einigermaßen demokratische Grundwerte in sich tragen und andere Meinungen zulassen können. Aber auch der Kompromiss stößt an seine Grenze, wenn es um lebensentscheidende Themen wie Kinderwunsch und Wohnraumgestaltung geht. Ich kenne Paare, die sich getrennt haben, weil in der Zukunft einer der beiden unbedingt Kinder haben wollte, der andere aber auf gar keinen Fall. Sich vorauseilend zu trennen ist natürlich Blödsinn. Das Leben verläuft nicht linear, sondern in Wellen. Wer heute noch keine Kinder haben will, denkt in fünf Jahren vielleicht ganz anders darüber. Das gleiche gilt für den Wohnraum. Als ich so zwanzig war, wollte ich unbedingt in einem Loft in New York oder Los Angeles leben, mit 30 auf dem Land, mit 40 wieder in der Stadt.

Grundsätzlich bin ich kein Fan davon, gleich zu Beziehungsbeginn das große „Ach was, du willst auch zwei Kinder?“-Gespräch zu führen. Zumal sich die Bedürfnisse wirklich je nach Entwicklungsstand ständig ändern. Es macht allerdings genau deswegen durchaus Sinn, sich in regelmäßigen Abständen darüber zu unterhalten, was man sich vom Leben und der Partnerschaft eigentlich erhofft.

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Im Folgenden schreibe ich der Einfachheit halber ein paar Do’s & Don’ts auf:

Do:

Einmal im Monat eine Stunde lang darüber sprechen, welche Wunschvorstellungen sich derzeit entwickeln. Das kann im Job sein, das Privatleben betreffen oder auch nur eine neue Frisur, völlig egal.

Wenn der Partner Wünsche äußert, die den eigenen Plänen entgegenstehen, dann nicht ausflippen. Lieber nachfragen, was hinter den Wünschen steckt. So kann zum Beispiel der Wunsch nach Kinderlosigkeit auch bedeuten, dass der andere Kinder durchaus mag, aber Sorge vor der Verantwortung hat. Die Beweggründe des anderen zu verstehen, ist ein erster Schritt zu einer erfolgreichen Partnerschaft.

Zuhören. Nicht alles muss kommentiert werden. Manche Information entwickelt sich ganz gut, wenn man sie erst mal ein paar Stunden oder Tage im Hirn herumschwappen lässt. Vielleicht hat der andere ja durchaus einen Punkt.

 

Don’t:

Die Vorstellungen des anderen kleinmachen. „Ein Haus ist viel zu teuer“ oder „Rot steht dir nicht“ – beides wiegt gleich schwer. Bei den Cheyenne-Indianern ist „Ich liebe dich“ gleichbedeutend mit „Ich verstehe dich“.

Eine Beziehung beenden, weil ferne Zukunftspläne nicht deckungsgleich sind. Momentan decken sie sich nicht. Das heißt aber nicht, dass sich nichts entwickeln kann. Starrsinn ist etwas fürs Alter und kann warten.

Nicht miteinander reden. Über das Innenleben nicht zu kommunizieren, ist der sichere Tod jeder Liebe. Auch wenn es schwerfällt oder peinlich ist: Reden ist Gold.

Ich kenne eine Frau, die ihren Mann verlassen hat, weil er keine Kinder wollte. Sie ist seit acht Jahren Single – und über das gebärfähige Alter hinaus. Gemeinsam wachsen sollte das Ziel sein, dass man im Auge behält. Mit Kompromissen, ja. Aber echt.

 

Alles Liebe
Paula

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