Damit die Liebe hält
Beziehung: Die besten Tipps im Überblick
- Aktualisiert: 22.11.2022
- 14:19 Uhr
Gemeinsam ist man weniger einsam, heißt es. Manchmal ist steht man aber auch mit einer Partnerschaft irgendwie allein im Wald. So oder so: Das hier solltest du über Beziehungen wissen.
Was genau ist eine Beziehung?
So ganz klar zu beantworten ist das nicht. Aber wir tasten uns mal vorsichtig heran, wie beim ersten Date im Kino (Gähnen, und laaaangsam den Arm um die Schulter legen): Also am Anfang ist da die Leidenschaft, die Sehnsucht nach dem anderen. Es wird geschrieben, telefoniert, gedatet. Wie lange diese Phase dauert, hängt stark von den Turteltauben ab. Die eigentliche Beziehung beginnt im Grunde dann, wenn man den anderen nach und nach im Freundeskreis vorstellt und das erste Mal zu den Eltern mitnimmt. Dadurch wird es selbstverständlich, dass man sich wiedersieht, es entsteht eine Verlässlichkeit. Von einer Partnerschaft wird letztlich dann gesprochen, wenn beide anfangen, eine gemeinsame Zukunft zu planen und diese nach und nach umzusetzen.
Grundlagen: Das ist die Basis einer Beziehung
Als erstes sind da mal drei Faktoren: Leidenschaft, Verlässlichkeit und gemeinsame Zukunftsvorstellungen. Ebenso entscheidend für eine erfüllte Beziehung ist es, dass sich zwei Menschen als Team begreifen, das füreinander da ist und gemeinsam durchs Leben geht. Es ist also mehr als das, was in der Verliebtheitsphase so abgeht – wenn einem das Glücks- und Suchthormons Dopamin überflutet und man nur noch an den anderen denkt. Nach 18 Monaten bis drei Jahren verwandelt sich die Verliebtheit zu Liebe (oder auch nicht). Dieses Gefühl ist weniger aufregend, aber deshalb nicht weniger schön. Wie genau sich Liebe anfühlt, darauf fallen die Antworten unterschiedlich aus. Aber sie äußert sich in einer starken Bindung, die von tiefem Vertrauen und echter Nähe geprägt ist.
Das Wichtigste in einer Beziehung: Das Ahh und Ohh
Sex – ist nicht das Wichtigste in der dauerhaften Beziehung. In Umfragen kommt die schönste Nebensache erst auf den mittleren Plätzen. Für die meisten sind andere Skills entscheidender: Verständnis, Anerkennung, Treue, Hilfsbereitschaft, Humor und Gemeinsamkeiten. Aber keine Sorge, ihr müsst nicht im gleichen Jogginganzug durch den Park spazieren und gegenseitig den Satz des anderen beenden. Aber es schadet nicht, dieselben Grundwerte zu haben. Denen ist Elite Partner dieses Jahr in einer Studie nachgegangen. Ergebnis: Das Wichtigste in einer Beziehung ist Treue (89% Frauen, 77% Männer). Ebenso wichtig ist es, Harmonie und Ruhe zu finden (88% Frauen, 76% Männer), offen über Gefühle zu sprechen (85% Frauen, 75% Männer) und ausreichend Zeit für sich selbst zu haben (84% Frauen, 74% Männer) – zum Joggen zum Beispiel.
Beziehungs-Tipps: Eine Partnerschaft, die Partner schafft
1. Kleine Dinge, große Wirkung: Besonders wichtig in einer Beziehung ist der gemeinsame Alltag, der meist recht unspektakulär ist. Hier zeigt sich, wie gut eine Partnerschaft wirklich ist. Und da zählen vor allem auch die kleinen Momente, in denen man füreinander da ist. Wenn er zum Beispiel wahrnimmt, dass sie den Kopf schief hält, weil sie Nackenschmerzen hat, und er ihr eine Massage gibt. Oder anders herum. Es geht darum, ein Gespür für den anderen zu entwickeln.
2. Du bist du bist du bist du: Vor allem in Beziehungen ist eines besonders wichtig: Authentizität. Also hör auf keinen Fall auf, du selbst zu sein, nur um es dem anderen Recht zu machen. Langfristig ist das, als würdest du versuchen, eine Bowlingkugel mit einem Golfschläger wegzuhauen. Du hast Grundsätze und eine eigene Meinung. Steh dazu!
3. Höre nie auf, Fragen zu stellen: Damit ist kein vorwurfsvolles "Wo warst du?" gemeint! Sondern es geht um die Neugier auf den anderen. Den Wunsch, mehr und mehr erfahren zu wollen. So, wie es am Anfang war, als du stundenlang an den Lippen des anderen geklebt hast – oft mit deinen eigenen. Irgendwann verschwindet diese Neugierde und zurück bleibt oft viel Raum für wenig Kommunikation. Für eine funktionierende Beziehung ist es aber existenziell, sich für die Aktivitäten und Interessen des Partners zu interessieren. Auch nach vielen Jahren.
Mal so, mal so: Die wichtigsten Beziehungsarten
- One-Night-Stand
Einmal und nie wieder. Entweder leider – oder zum Glück. Denn nicht selten bereut man hinterher die einmalige heiße Nacht mit der fremden Person. Kein Grund also, Telefonnummern auszutauschen. - Freundschaft Plus
Entwickelt sich meist aus einer vertrauen Freundschaft, ohne das sich viel an ihr ändert – vom "Plus" mal angesehen: Sex. Diese Beziehung ist also eine Mischung aus Freundschaft, einer Affäre und ein klein wenig Beziehung. - Feste Beziehung
Der Klassiker! Eine Form der monogamen Paarbeziehung, an der beide Interesse haben. Die Liebesbeziehung wird von dem langfristigen Gedanken getragen mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft, eventuell mit Kinderwunsch. - Lockere Beziehung
Einfach mal treiben (lassen). Hier gibt es kein bestimmtes Ziel. Keine großen Erwartungen oder Verpflichtungen. Eine zwanglose Liebschaft also, in der beide sehr viel Freiheit haben. Der Fokus liegt meist auf der eigenen persönlichen Weiterentwicklung, zum Beispiel im Job. - Offene Beziehung/ Ehe
Hier wird die Beziehung geöffnet, und die Hosen. Allerdings nicht nur für den eigenen Partner. Soll heißen: Sex mit anderen ist unter vorher abgesprochen Bedingungen für beide in Ordnung. Es gibt aber eine emotionale Treue untereinander. - Polyamore Beziehung
In dieser Beziehungsform ist es ebenfalls in Ordnung mit anderen ins Bett zu gehen. Zusätzlich ist es aber auch okay, wenn man sich zusätzlich in andere Partner:innen verliebt. Das ist akzeptiert und wird offen mit allen Beteiligten gleichermaßen gelebt. - LAT-Beziehung ("Living apart together")
Bedeutet, dass ein Paar zwar eine Beziehung führt, aber nicht zusammen wohnt – und daran auch in Zukunft nicht interessiert ist. So hat jeder seinen Rückzugsort und kann seine Autonomie perfekt ausleben. Diese Form der Beziehung ist ideal für Menschen mit Bindungsangst. - Polygamie
Das Lieben von mehren Menschen ist hierzulande kein Problem, die Ehe mit mehr als einer Person dagegen schon. Sie ist eine Straftat. Nicht ohne Grund sagt der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen, dass Polygamie die Würde der Frau verletzt. - On-Off-Beziehung
Den/Die kenne ich doch. Ach richtig, der/die Ex. In einer On-Off-Beziehung befindest du dich, wenn du eine alte Partnerschaft mehrmals wieder aufkochst. Das kostet meist Kraft und führt nicht selten in eine toxische Beziehung.
Altersunterschied
Der durchschnittliche Altersunterschied bei Paaren liegt in Deutschland bei 4 Jahren. Dabei ist er meist älter als sie. Ob es eine ideale Alterspanne gibt, damit haben sich Forscher der Universitäten in Michigan State und Atlanta auseinandergesetzt. Ergebnis: Je weiter ein Paar beim Alter auseinander liegt, desto wahrscheinlicher wird eine Trennung. Konkret heißt das: Wer 20 Jahre auseinander liegt, hat eine Trennungsrate von 95 Prozent. Bei nur einem Jahr liegt sie dagegen nur bei 3 Prozent.
Alter! Hast du ein Problem?
Eine Gefahr bei einem sehr großen Altersunterschied liegt darin, dass der Partner oder die Partnerin womöglich vom anderen als eine Art Stütze oder Ersatz gesehen werden könnte. Die jüngere Frau könnte also im älteren Mann ihren abwesenden Vater sehen. Ein weiteres Problem könnte darin liegen, dass beide sich in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Der eine Partner geht bald in Rente, der andere schließt gerade die Ausbildung ab. Es ist wahrscheinlich, dass die Lebensphasen immer weiter auseinander gehen. Darüber hinaus kann auch das soziale Umfeld zum Scheitern führen. Denn immer noch ist ein Paar mit größerem Altersunterschied Häme und Spott ausgesetzt. Es ist nicht einfach, das auszuhalten.
Beziehungskiller: Fremdgehen und Affären
Wie häufig wird fremdgegangen? Das wollte der Playboy wissen. In einer Umfrage (2021) fand das Magazin heraus, dass jeder vierte Mann (23,9 Prozent) fremdgeht. Und Frauen nochmal 2 Prozent öfter.
Was sind die Gründe?
Die Lust auf Sex ist es (nicht nur)! Das behaupten US-Forscher von der University of Maryland, der Indiana University und der Stony Brook University (2020). Demnach sind die Hauptgründe für einen Seitensprung auch noch woanders zu finden. Ein typisches Motiv fürs Fremdgehen ist unterdrückte Wut auf den/die Partner/Partnerin, oder ein Streit und ein schwelender Konflikt. Außerdem im Rennen: Mangelndes Selbstwertgefühl, fehlende Liebe, Unklarheit über die Beziehung, Wunsch nach Abwechslung und emotionale Distanziertheit des anderen.
Einmal Fremdgänger, immer Fremdgänger?
In einer Langzeitstudie untersuchte die University of Denver die Beziehungen von unverheirateten, heterosexuellen Paaren über einen Zeitraum von fünf Jahren. Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der schon mal fremdgegangen ist, nochmal in andere Betten springt, ist dreimal höher als bei jemandem, der immer treu war – egal ob derjenige in der gleichen oder einer neuen Beziehung war. Womöglich liegt das an einer gesunkenen Hemmschwelle.