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Kommunikation ist alles

Beziehungsprobleme ansprechen und lösen: Du hast leicht reden

  • Aktualisiert: 23.12.2022
  • 11:04 Uhr
Bei Beziehungsproblemen ist die ehrliche Kommunikation gefragt.
Bei Beziehungsproblemen ist die ehrliche Kommunikation gefragt.© Pormezz - stock.adobe.com

Jede Partnerschaft kommt früher oder später in eine Krise. Damit ihr die gemeinsam übersteht, hilft nur eines: reden! Und zwar miteinander. Das ist gar nicht so schwer.

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Warum gehen Beziehungen kaputt?

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Zu schlechte Kommunikation

Einer der häufigsten Gründe, wieso Beziehungen scheitern, ist tatsächlich Funkstille. Damit ist nicht gemeint, nicht mehr über das Wetter zu reden. Vor allem geht es darum, dass Gefühle nicht zum Ausdruck gebracht werden - oder zu heftig. Dass Probleme nicht angesprochen werden, aus Angst vor einer Konfrontation oder weil davon ausgegangen wird, dass es ohnehin nichts bringt. Die Probleme sind deshalb aber nicht weg, sie wachsen im Hintergrund weiter, bis eine vermeintliche Kleinigkeit reicht und diese Last nicht mehr getragen werden kann.

Zu große Ansprüche

Du hast dir Mühe gegeben, aber es geht einfach nicht? Weil er/sie so peinlich aussieht beim Lachen und auch noch geizig ist? Dir wird auch nicht gut genug zugehört und dein Gegenüber besitzt keinen Ehrgeiz? Solche Nörgel-Listen können länger werden als Rapunzels Haare. Das Problem ist: Zu hohe Ansprüche killen jede Beziehung. Und wenn du immer wieder merkst, dass er/sie nicht gut genug ist, leidest du womöglich unter Bindungsangst. Heißt: Du sorgst unbewusst dafür, dass niemand dir gerecht wird.

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Zu wenig Sex

Im Kern schlafen wir miteinander, um uns auf körperlicher Ebene nah zu sein - was auch die seelische Nähe fördert. Im Laufe einer Beziehung schläft aber nicht nur er/sie direkt nach dem Höhepunkt ein, sondern auch das Sexualleben. Es ist aber wichtig, gemeinsam das Feuer am Brennen zu halten.

Zu hoher Stress

Beziehungen scheitern oft an äußeren Umständen. Nicht selten ist es negativer Stress, der euch total einnimmt. Hier das Projekt im Job, dort Streit mit den Eltern, oder die beste Freundin zieht sich zurück. Plötzlich antwortest du deinem Partner/deiner Partnerin nur noch einsilbig und brauchst deine Ruhe. Grundsätzlich ist das okay. Aber auch hier ist es wichtig, den Partner oder die Partnerin ins Boot zu holen und ihm/ihr zu sagen, dass es nicht an ihm/ihr liegt. Vielleicht kann er/sie dir Kraft geben, allein schon dadurch, dass Verständnis für dich gezeigt wird.

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Zu viel Eifersucht

Wenn du anfängst, an seinen/ihren Sachen zu riechen oder das Handy deines Schatzes auszuspionieren, hast du ein Problem: Eifersucht. Vielleicht bist du schon mal betrogen worden und kannst nur schwer vertrauen. Das ist verständlich. Aber letztlich bleibt dir nichts anderes übrig. Rasende Eifersucht ist für beide Seiten nur schwer zu ertragen und ist oft Teil einer toxischen Beziehung. Du solltest dir die Frage stellen, woher sie kommt. Vielleicht kann dir ein:e Therapeut:in dabei helfen. Denn oft liegen die Ursachen dafür in unserer Kindheit.

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Was sind die Vorteile eines klärenden Gesprächs?

Vorab: Beziehungsprobleme und Krisen sind vollkommen normal. Immerhin treffen zwei individuelle Personen aufeinander, mit unterschiedlicher Geschichte, anderen Wünschen und Prägungen - vollkommen unabhängig davon, wie viele Gemeinsamkeiten es gibt. Ohne miteinander zu reden, wird es nicht möglich sein, eine Beziehung erfolgreich aufrechtzuerhalten. Klärende Gespräche geben Sicherheit und stärken das Vertrauen. Keiner muss befürchten, dass Dinge, die der andere in sich hineingefressen hat, irgendwann explodieren. Miteinander zu reden wirkt diesen Eskalationen vor und hilft dabei, dass sich ein gemeinsamer Alltag einspielt.

Wenn du mehr über die Prägungen von Menschen und deren Einfluss auf Bindung und Beziehung wissen möchtest, kannst du hier mehr zu den vier Bindungstypen nach Bowlby lesen.

Wann sind Aussprachen sinnvoll?

  • Beim Übergang vom Dating in eine Beziehung: Worauf kommt es euch in einer Partnerschaft an? Wo sind Kompromisse nötig, welche Dealbreaker gibt es?
  • Beim Zusammenziehen: Könnten seine Bartstoppeln im Waschbecken zum Problem werden? Ihre herumliegenden Socken? Und willst du ernsthaft diese Schrankwand mitbringen?
  • Bei der Geburt eines Kindes: Hier ändert sich alles, wirklich alles. Vieles davon könnt ihr noch nicht wissen. Aber jetzt ist es ganz besonders wichtig, ein Team zu sein.
  • In einer Beziehungskrise: Du merkst, dass deine Gefühle weg sind, oder zumindest blockiert. Egal, was das Problem ist: Ihr solltet offen und ehrlich darüber reden.
  • Bei einer Trennung: Wenn es wirklich zu spät ist, sollte auch darüber gesprochen werden, damit keine verbrannte Erde hinterlassen wird. Vor allem dann nicht, wenn ihr gemeinsam Eltern seid.

Schritt für Schritt: So sprichst du Beziehungsprobleme an

Schritt 1: Bereite dich vor
Möchtest du ein Beziehungsproblem ansprechen, solltest du bereit sein. Indem du dich in das Thema einfühlst, grob die Überschriften des Konfliktes kennst und genau weißt, was du ansprechen möchtest. Im Idealfall hat euer Gespräch Struktur, damit du fokussiert bei der Sache bist, und gleichzeitig ist es so frei, dass beide genug Raum bekommen, um über Gefühle zu sprechen.

Schritt 2: Finde das Schlagwort

Worum geht es? Du solltest klar das Thema benennen können. Geht es um Untreue, Eifersucht, Vernachlässigung? Es hilft euch beiden, wenn klar ist, worum es im Kern geht. Auch, um immer wieder dahin zurückzufinden, wenn ihr auf Abwege geratet.

Schritt 3: Beginn das Gespräch

Du kennst den Spruch: Der Ton macht die Musik? Wenn du Beziehungsprobleme thematisierst, versuche mit einer ruhigen Stimme zu sprechen. Wähle deine Worte mit Bedacht und spreche in Ich-Botschaften. Für eine positive Stimmung kannst du sorgen, indem du direkt zu Beginn betonst, wie sehr dir eine Lösung des Konfliktes am Herzen liegt.

Schritt 4: Bleib beim Thema

Manchmal fliegen die Fetzen und in der Hitze des Gefechtes werden Nebenkriegsschauplätze aufgemacht. Das passiert vor allem dann, wenn bestimmte Reizthemen angeschnitten werden, die zu Provokationen und Vorwürfen führen. Plötzlich seid ihr bei einem ganz anderen Thema. Dann verzettelt ihr euch. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für die gesammelten Werke aller Verfehlungen. In diesem Gespräch sollte es aber nur um das Kernthema gehen. Finde dahin zurück!

Schritt 5: Vertage das Gespräch

Und zwar dann, wenn ein Streit verhindert, sachlich zu bleiben. Wenn die Emotionen überkochen wie ein Topf Spaghetti, verbrennt ihr euch schnell die Finger. In einem solchen Moment solltest du deinem Partner/deiner Partnerin in ruhigen (!) Worten erklären, dass ihr weiterreden solltet, wenn die Lage sich etwas beruhigt hat. Das Gespräch zu verschieben, ist überhaupt nicht schlimm. Es zeigt, dass ihr erwachsen mit dem Problem umgeht und wisst, wie ihr für eine gute Gesprächskultur sorgt.

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