Der christliche Gott und Sex
Im Namen der Religion
Kein Sex vor der Ehe, unzüchtige Gedanken als Sünde - Im Namen der Religion, des christlichen Glaubens und der Liebe zu Gott haben vielen Taten einen tieferen Sinn... oder? Doch wenn Religiosität langsam zum Fanatismus überschwingt, hilft oft nur noch eins. Was genau ihr dagegen tun könnt, verrät euch Paula.
Ich bin nicht getauft. Deshalb saß ich gemeinsam mit meinen jüdischen Mitschülern während des Religionsunterrichts immer draußen vor der Tür und erledigte schon mal die Hausaufgaben. Das war praktisch, führte aber zu gewissen Bildungslücken. Ich weiß nur ungefähr, wer Lots Frau war (sie war ungezogen) und was Jakob und seine Brüder gemacht haben (eine Menge Blödsinn, vor allem für Jakob unangenehm, glaube ich). Und ich weiß natürlich, dass Eva eine Menge Ärger bekommen hat, weil sie einen Apfel vom Baum gepflückt und gemeinsam mit Adam verspeist hat, obwohl doch jeder weiß, dass Äpfel frisch vom Baum am allerbesten schmecken. Die Sache mit der Religion hat sich mir nie ganz erschlossen, aber ich finde es erstaunlich, was Menschen im Namen der Religiosität so alles anrichten. Es scheint mir, dass die meisten den tieferen Sinn dahinter nicht so ganz verstanden haben.
Sex und (oder?) Religion
Dann wiederum gibt es aber auch lustige Auswüchse. Vor kurzem bin ich im Internet auf eine Seite geraten, die „Christian Nymphos“ ansprechen und auch schulen soll. Zuerst dachte ich: Ach, prima, eine Seite für Frauen, die scharf sind auf die Christians dieser Welt. Aber schnell wurde mir klar, dass es sich um eine Seite für Frauen handelt, die es männlichen christlichen Fundamentalisten ehemäßig recht machen wollen. Oder einfacher gesagt: „Married sex, spicy, the way God intended it to be!“
Es war mir nie klar, dass Gott so großes Interesse an Sex in der Ehe hat (ich hielt ihn immer her für einen Typen, der in Wahrheit auf Heimlichkeiten steht), will aber nicht ausschließen, dass ich mich irre. Wie ich auf der Seite lesen konnte, geht es im Wesentlichen darum, die Lust auf Sex vor der Ehe zu zügeln oder sich mit Männern herumzuplagen, bei denen das Wort Lust offenbar mit der Taufe ersäuft worden ist. „Bitte betet für uns. Ich hatte eine Erleuchtung, aber er ist nicht so begeistert davon. Er sagt, dass er medizinische Probleme mit seiner Erektion hätte und er darum lieber keine haben möchte. Masturbation fühlt sich aber so an, als würde ich ihm etwas wegnehmen.“ Oder: „Ich fühle mich von meinem Mann nicht angezogen. Er macht mich nicht scharf. Ich glaube, das ist hauptsächlich mein Fehler, weil ich mich zu bösen Jungs hingezogen fühle, die gefährlich sind und unerreichbar. Bitte betet für mich.“
Wenn Religion zu Fanatismus wird, hilft nur noch eins...
Ich kenne mich wie gesagt nicht aus. Aber wenn ich das so lese, stärkt sich in mir die Überzeugung, dass gegen Fanatismus vor allem eines hilft: Ein richtig guter... Geschlechtsverkehr.
Alles Liebe,
Paula